Wie kann angesichts einer wachsenden Weltbevölkerung und schrumpfender Ressourcen künftig mehr Wohnraum mit weniger Material geschaffen werden? Diese Frage gehen seit Anfang 2017 Wissenschaftler aus vierzehn Instituten der Universität Stuttgart in enger interdisziplinärer Zusammenarbeit nach. Prof. Werner Sobek, Leiter des Instituts für Leichtbau Entwerfen und Konstruieren (ILEK), steht dem Sonderforschungsbereich als Sprecher vor.
Ziel des SFB 1244 ist es, für das Bauwesen Antworten auf die drängenden ökologischen und sozialen Fragen unserer Zeit zu finden. Die Integration von adaptiven Elementen in tragende Strukturen, Hüllsysteme und Innenausbauten wird hierfür als ein wichtiger Ansatz erachtet. Der SFB 1244 erforscht die Grundlagen, das Potenzial und die Auswirkungen dieses Ansatzes.
Als übergeordnetes Anliegen des SFB 1244 wird die deutliche Reduzierung des Ressourcenbedarfs und der klimarelevanten Emissionen im Bauen angesehen. Um dies messbar zu machen, befasst sich das IABP im Teilprojekt D02 mit der ganzheitlichen Bilanzierung von adaptiven Hüllen und Strukturen. Ausgangsbasis dafür ist die Methode der Ökobilanz. Bisher wurden Bauprodukte statisch und deterministisch bilanziert. Die Dynamik adaptiver Hüllen und Strukturen werden bislang in der Ökobilanz nicht oder nur teilweise betrachtet.
Weiterhin müssen zukunftsorientierte Aspekte, wie die künftige Zusammenstellung der Energiebereitstellung o.ä. berücksichtigt werden. Um diese vielfältigen Fragestellungen in Planungsprozessen begegnen zu können, soll eine systematische Methodik zur ganzheitlichen Bilanzierung von adaptiven Hüllen und Strukturen sowie eine lebenszyklusorientierte Produktplanungs- und Produktbewertungsmethodik, genannt Design-for-Life-Cycle, entwickelt werden.
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