Gut fürs Raumklima & die Vielfalt der Natur
Insekten sind nützlich und haben vielfältige Funktionen, von denen auch wir Menschen profitieren. Sie unterstützen unter anderem die Bestäubung von Pflanzen, tragen zur Verbesserung der Bodenqualität bei und dienen als Nahrungsquelle für andere Lebewesen. In Städten werden ihre Lebensräume jedoch durch Gebäude und versiegelte Flächen stark eingeschränkt. Daher sind Systeme, die einen Ausgleich schaffen und neue Lebensräume für Insekten bieten, von besonderer Bedeutung.
Mit unserer Forschung testen wir, wie zusätzliche Lebensräume für Insekten in Gebäudefassaden geschaffen werden können, die gleichzeitig die Energieeffizienz steigern. Die Habitat-Systeme sind also einerseits gut für uns Menschen, andererseits tragen sie als Nisthilfen für Insekten zum Erhalt der Biodiversität in der Stadt bei.
Unser gemeinsamer Beitrag zur Förderung von Lebensräumen für Insekten und zum umweltbewussten und sicheren Energiesparen: eine Win-Win-Situation für alle.
Wie die Nisthilfen funktionieren und wie Sie als Privatperson zum Erfolg beitragen können, erfahren Sie im Folgenden.
Sind die Nisthilfen von UrbanInsects eine Art „Insektenhotel“?
Ein Insektenhotel, das kennt doch jeder. Aber wo liegt der Unterschied zur Nisthilfe? Und warum sagen wir lieber Nisthilfe statt Insektenhotel?
Zuerst einmal: Im Aufbau gibt es keinen Unterschied, außer dass unsere Nisthilfen ökologischen Anforderungen entsprechen, was kommerziell erhältliche „Hotels“ nicht immer tun. Unter beiden Begriffen wird aber grundsätzlich dasselbe Produkt verstanden. Wir bevorzugen jedoch den Begriff Nisthilfe, da vor allem Wildbienen und andere sogenannte Stechimmen die Hohlräume der Bohrungen im Holz und die Röhrchen aus Bambus oder Schilf als Nistplätze nutzen. Hier legen hauptsächlich Wildbienen ihre Eier ab, aus denen sich über Monate hinweg die nächste Generation entwickelt. Ihr Nachwuchs richtet sich also für einen längeren Zeitraum in den Hohlräumen zum Heranwachsen ein. Erst wenn die Insekten geschlüpft sind, verlassen sie die Röhrchen und Gänge und somit auch die Nisthilfe.
Die Hohlräume werden also zum Nisten und nicht zum Schlafen, wie es in einem Hotel üblich wäre, genutzt.
Kommen Sie gerne für weitere Informationen und das persönliche Gespräch zu unseren Führungen und Besichtigungen der Mock-Ups. Kontaktieren Sie uns bei Interesse an einem Termin unter der E-Mail: urbi@iabp.uni-stuttgart.de
Kinder
Auch für die ganz Kleinen kann so ein Besuch bei den Wildbienen und die Besichtigung der Nisthilfen ein spannendes und lohnenswertes Erlebnis sein.
Weitere hilfreiche Lernmaterialien für diese Altersgruppe stellen bspw.
https://umweltakademie.baden-wuerttemberg.de/materialien
oder die App BeeLife dar. Sie umfasst acht Level, die das Thema Wildbienen für die 4. bis 6. Klasse aufbereiten. Zur App gehört außerdem ein Begleitheft für Lehrerinnen und Lehrer, das Beispiele zeigt, wie die App in den Schulunterricht eingebunden werden kann. Siehe auch https://www.ife.uni-stuttgart.de/institut/aktuelles/news/BeeLife-in-den-App-Stores/
Tipps & Tricks wie auch Sie zum Erhalt der Biodiversität beitragen können
Hinweise, wie Sie sich selbst eine Nisthilfe für Wildbienen tiergerecht gestalten können, finden Sie in „Aufbau & Baufortschritt“ und unter www.wildbienen.info oder www.wildbienenzentrum.de.
Insekten brauchen neben dem Lebensraum auch Futter. Unter anderem durch Versiegelung ist das Nahrungsangebot in Städten stellenweise sehr eingeschränkt. Sie können dieses hierbei verbessern, indem Sie, wo auch immer möglich (Balkon, Garten, Carport, Fassade…), zusätzliches, heimisches Grün schaffen. Umso vielfältiger die unterschiedlichen Pflanzenarten und der Strukturreichtum, der bspw. durch die Verwendung einer Mischung aus heimischen Bäumen, Stauden, Kräutern, Gemüse und offenen Bodenstellen erfolgt, umso besser.
Verwenden Sie in Ihren Blumenkästen keine humus- oder torfreiche Erde. Besser mischen Sie lehmigen Sand mit etwas Kompost.
Zudem ist es auch äußerst förderlich, wenn Sie wildwachsende Pflanzen, die sogenannte Spontanvegetation, gedeihen lassen. Häufig sind gerade diese Pflanzen gute Pollen- und Nektarquelle für die heimischen Insekten.
Sie können weitere praktische Beispiele und Informationen zu geeigneten Pflanzenarten bspw. hier Naturgarten – Seite des Naturgarten e.V. und https://www.wildbienen.info/artenschutz/nahrungsangebot_grundlagen.php entnehmen.
Maßgeschneiderte Informationen gibt es auf folgenden Seiten:
Projektleitung
Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner IABP
Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner ZIRIUS
Projektlaufzeit
Juli 2023 – Juni 2026
Gesamt-Finanzvolumen
975.752 Euro
Projektförderung
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV),
Bundesamt für Naturschutz (BfN),
Bundesprogramm Biologische Vielfalt
Bundesland
Baden-Württemberg
Förderhinweis
Das Projekt UrbanInsects wird gefördert im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz.
Diese Website gibt die Auffassung und Meinung des Zuwendungsempfängers des Bundesprogramms Biologische Vielfalt wieder und muss nicht mit der Auffassung des Zuwendungsgebers übereinstimmen.